Homöopathie
Die vermeintlichen Wirkmechanismen der Homöopathie stehen im Widerspruch zu elementaren Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Weder kann durch Stoffe, welche beim gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorrufen können („Simile-Prinzip”), eine Krankheit geheilt werden noch kann durch eine Verdünnung („Potenzieren“) eine Heilwirkung verstärkt werden.
Homöopathische Produkte gelten lediglich aufgrund einer Sonderstellung im Arzneimittelgesetz (AMG) als Heilmittel. Sie müssen keine pharmakologische Wirkung besitzen, um zugelassen zu werden. Ein Zulassungssystem, in welchem alle Produkte, außer den homöopathischen, empirische Evidenz aufweisen müssen, lehnt die Partei der Humanisten strikt ab. Die Selbsttäuschung von Patienten und Therapeuten darf demnach auch keine Kassenleistung sein.
Homöopathische Präparate und Behandlungsmethoden können auch weiterhin privat oder durch eine Zusatzversicherung finanziert werden, dürfen jedoch nicht durch irreführende Werbung als medizinisch wirksam angeboten werden. Universitäten sollten nicht länger Zeit und Geld in die Einrichtung von komplementärmedizinischen Lehrstühlen und Studiengängen investieren.
Unser Ziel ist es, Patienten vor unseriösen Angeboten zu schützen und ihnen eine Entscheidung aufgrund von sachlichen Informationen über ihre Therapie zu ermöglichen.
Das Prinzip der Solidargemeinschaft der Krankenversicherungen darf nicht durch die Finanzierung wirkungsloser Präparate und Behandlungsmethoden ad absurdum geführt werden. Die Allgemeinheit kann aus rationaler Perspektive lediglich für nachweislich wirksame Präparate und Behandlungsmethoden aufkommen.
Anhänger der Homöopathie sind nicht selten pauschal ablehnend gegenüber evidenzbasierter Medizin eingestellt. Aufgrund der daraus resultierenden Nicht-Einnahme oder Ablehnung von Medikamenten und Therapien schaden sie sich selbst und u.U. auch Dritten.
Spätestens im absehbaren Falle der Schädigung Dritter besteht dringender politischer Handlungsbedarf. Auch unhaltbare Versprechen, ernst zu nehmende Krankheiten wie Malaria, Ebola, Aids oder Krebs ausschließlich homöopathisch heilen zu können, sind hochgradig verantwortungslos und unethisch und sind unter Strafe zu stellen.
Konkret fordern wir
- Deutschsprachige Kennzeichnungspflicht für homöopathische und andere nicht wirksame Präparate
- Streichung der Homöopathie als Satzungsleistung der Krankenkassen
- Verhinderung der akademischen Weihen für Pseudomedizin
- Auflösung der Sonderstellung der Homöopathie im Arzneimittelrecht
- Abschaffung einer Apothekenpflicht für homöopathische Mittel
- Verbot von irreführender Werbung.
Siehe auch
Evidenzbasierte Medizin
Heilpraktiker
ZUM GESAMTPROGRAMM POSITIONEN VON A BIS Z
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