In Afghanistan haben nun die Taliban, die von manchen bei der erneuten Machtübernahme noch naiv als „moderat“ bezeichnet wurden [1], Frauen nach und nach aus der Öffentlichkeit verbannt und unsichtbar gemacht. Kürzlich wurde dort auch die Burkapflicht wieder eingeführt [2].
So wie man dem „Putin-Regime“ viele Lügen leichtgläubig abgekauft hat, so geschah es auch in Afghanistan, selbst noch im Jahr 2021. Das Versprechen gegenüber dem Westen, dass Mädchen weiterhin zur Schule gehen könnten, wurde nicht eingehalten [3].
Es stimmt zwar, dass die Taliban mit dem IS auf Kriegsfuß stehen, doch es ist ein Machtkampf und kein Kampf um mehr oder weniger Menschenrechte. Auch die Taliban sind weder harmlos noch humanistisch.
Religiöser Extremismus und weitreichende Bevormundungen für das gesellschaftliche Leben prägen diese Region schon seit Langem. Es gab eine kurze Phase, in der etliche Millionen Frauen tatsächlich mehr Zugang zum öffentlichen Leben, Bildung und mehr Selbstbestimmung hatten. Dies ist nun wieder komplett vorbei. Es gibt leider erstmal keine Hoffnung für mehr Humanismus in Afghanistan, für mehr Fortschritt bei den Frauen- und generell Menschenrechten. Mehr denn je sollte dies uns eine Warnung sein, die nicht, wie sonst, in Vergessenheit geraten darf:
Extremisten mit fanatischen streng religiösen Vorstellungen sind nicht moderat. Sie sind nie das „kleinere Übel“. Sie müssen überwunden und entmachtet werden. Der Wandel durch Handel mit Diktatoren und menschenfeindlichen Regimen ist gescheitert, auch in Afghanistan.
Menschen, die aus diesem grausamen Regime der Taliban fliehen möchten, sollten wir dabei stets unterstützen und ihnen Asyl in der EU gewähren. Denn Europa ist und bleibt ein sicherer Hafen für jene, die verfolgt werden und Schutz benötigen.
Quellen:
[1] https://euobserver.com/world/152831
[2] https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/taliban-fuehren-burka-zwang-ein?partId=12187722
[3] https://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan/taliban-maedchen-schule-101.html