Es ist ein Zeichen von Intoleranz: Der Muezzin-Ruf zeugt vom alleinigen Machtanspruch des Islam und der Ablehnung aller anderen Religionen und Weltanschauungen.
Es ist auch kein Zeichen von Gleichstellung: Alle Religionen genießen in Deutschland Sonderrechte, die anderen Vereinen verweigert werden. Die einen dürfen Tiere schächten, die anderen die Genitalien ihrer Kinder verstümmeln, den Christen ist die ständige Lärmbelästigung durch Glockengeläut erlaubt.
Atheisten ist es nicht gestattet, über die Dächer von Köln „Es gibt keinen Gott!“ zu brüllen. Denn hier greift der Blasphemie-Paragraf, der Handlungen verbietet, die geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu stören. Nun muss aber der Muezzin nur zwei weitere Worte zu diesem Satz hinzufügen „… außer Allah“ und schon ist die Aussage der Intoleranz gegenüber anderen Weltanschauungen ein Zeichen von Toleranz und Vielfalt.
„Allahu akbar“ ist neben dem alltäglichen Gebrauch ebenfalls der Kampfruf des IS und der Taliban und verheißt in diesem Kontext nichts Gutes. Diejenigen, die ihn rufen, stören oft nicht nur den Frieden Andersdenkender, sondern bedrohen auch deren Leben. Viele Geflüchtete haben mit diesem Ruf traumatische Erfahrungen gemacht und hören ihn hier nun wieder, mit dem Applaus zahlreicher hochrangiger Politiker.
Was den Muslimen in Köln nun erlaubt ist, bleibt für Atheisten, Hindus und Veganer weiterhin verboten. Wir halten das für eine verfassungswidrige Bevorzugung einer Religion und einen weiteren Schritt auf dem Weg zu mehr Einfluss des politischen Islam. Der Staat muss neutral sein. Seine Aufgabe ist zu garantieren, dass jeder glauben und beten darf, was er will, aber er muss nicht befördern, dass einige Muslime ihre religiösen Ansichten überall im öffentlichen Raum zur Schau stellen dürfen.
Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Religion in der Öffentlichkeit, denn Religionsfreiheit bedeutet auch, frei von religiösen Belästigungen leben zu können.