Fridays For Future ist eine wichtige und lobenswerte Initiative, die etwas geschafft hat, woran die Wissenschaft jahrzehntelang gescheitert ist: Sie hat den öffentlichen Fokus auf den Klimawandel gelenkt.
Nicht nur die Politik widmet sich jetzt mit mehr – wenn auch nicht genügend – Nachdruck dem Thema. Auch die Medien, die Gesellschaft und in Teilen sogar die Wirtschaft haben weit lauter reagiert als jemals zuvor. Schnell sind politische Änderungen auf den Weg gebracht worden, grüne Start-Ups sind aus dem Boden geschossen und Nachhaltigkeit ist generell zum neuen Volkssport geworden. Das ist alles grundsätzlich positiv und damals wie heute loben wir die Beweggründe und den Kerngedanken der FFF.
System Change statt Climate Change?
Doch einige Verbände scheinen ihren Fokus zu verschieben. Dort wird die Forderung nach einem sogenannten „System Change“ immer lauter, was deutlich von der Wissenschaftlichkeit wegführt. Gerade linke Gruppen scheinen FFF hier zu unterwandern und reden der Bewegung ein, der Kapitalismus sei die Wurzel fast allen Übels und zentraler Grund, warum keine umweltfreundliche Politik betrieben würde. Dabei können sie leider nicht erklären, was genau verändert werden soll, welche Art System denn richtig oder besser sei – und warum. Die offensichtlichen Nachteile eines massiven Systemwandels wie seine Trägheit und die massiven sozialen Verwerfungen, die dieser mit sich brächte, werden bei solchen Forderungen auch gerne ignoriert. Dabei sind gerade schnelle Entscheidungen und Einigkeit das, was wir im Kampf gegen den Klimawandel so dringend brauchen.
Die falschen Debatten
Solche Debatten sind irreführend, denn sie lenken auch von realistischen Lösungen ab. Die Probleme, welche den Klimawandel zu einem Großteil ausmachen, können auch durch eine soziale Marktwirtschaft gelöst werden. Es bedarf keines radikalen Systemwandels, damit wir das Klimaproblem in den Griff bekommen. Den Trend sehen wir schon jetzt: Die europäischen CO2-Emissionen sinken seit einigen Jahren stetig – wenn auch bei Weitem nicht schnell genug. Hier müssen wir weiter dran arbeiten, um die Möglichkeiten der sozialen Marktwirtschaft zu nutzen und ihre Schwächen zu korrigieren – ähnlich wie beim Thema Corona und unserem Gesundheitssystem.
Die Forderung nach mehr Wissenschaftlichkeit, die diese Bewegung so sympathisch gemacht hat, bleibt teilweise auf der Strecke. Das finden wir sehr schade, denn verlieren wird am Ende der Mensch, wenn er sinnvolle Prozesse verschleppt und das Klima mit unwissenschaftlichen Entscheidungen ruiniert hat.